Nachlese 2. Stadtmeisterschaft

13. Aug 2025

Der Pokal bleibt in Endingen und Megaevent Oberstadt gegen Unterstadt

Einlagespiel
Feier

Oberstadt behält die Oberhand

Am vergangenen Samstag, 09.08. gab es im Endinger Erle einen echten Fußballleckerbissen. Bei heißen, sommerlichen Temperaturen stand zunächst die

2.Endinger Stadtmeisterschaft (SVE,SCK, TuS) auf dem Programm, ehe das Legendenspiel in Form von Oberstadt vs Unterstadt Premiere feierte. Die Rahmenbedingungen waren top organisiert: Bierinsel, Weinbrunnen, 2 Grillstände und das Sportheim sorgten für das leibliche Wohl. Der Platz war gut präpariert und die Fans strömten in Scharen ins Erle – ca. 500. Dem Initiator Max Verfondern, seinen Mitstreitern und den zahlreichen Helfern gebührt hier ein großes Dankeschön für Planung und Umsetzung. Den Trikotsponsoren Döpke Logistik GmbH und Trotter Garten und Landschaftsbau, sowie Kaufmann Werbetechnik (Bedruckung) gebührt ebenso ein „Merci gsait“. Nicht zu vergessen, der Stadionsprecher Philipp Schmidt, der die Partie süffisant kommentierte.

2.Endinger Stadtmeisterschaft (60 Minuten je Partie)

SV Endingen – SC Kiechlinsbergen 3:0

Der Gastgeber konnte das Nachbarschaftsduell souverän für sich entscheiden.

SC Kiechlinsbergen – TuS Königschaffhausen 2:0

Der TuS behielt in einem ordentlichen Auftritt die Oberhand.

SV Endingen – TuS Königschaffhausen 1:1

In einem spannenden „Finale“ konnte der heimische SVE das benötigte Remis (Torschütze: Erdogan Aldemir) erzielen und feierte somit auf eigenem Platz den Titel. Der Pokal wurde gen Himmel gestreckt und anschließend gebührend gefeiert.

FC Unterstadt – SC Oberstadt 2:2 (4:6 nach Elfmeterschießen)

Kader Unterstadt: Thomas Schillack, Daniel Krüger, Behzad Anisi, Wadim Dell, Alexander Döpke, Florian Sprich, Manuel Griebel, Till Kaufmann, Osman Bekteshi, Andre Morgenthaler, Dominik Ruth, Heiko Häringer, Christian Dittrich, Dominik Kampf, Julian Schödl, Oleg Dell, Kilian Kaufmann, Lukas Mikolajek, Mike Wagner, Enis Azemi, Christian Saar (Trainer Bernd Roher, Betreuer Fehlanzeige, Teammanager Max Verfondern)

Kader Oberstadt: Marco Krüger, Martin Wiszumirski, Achim Merkle, Sebastian Koch, Jürgen Stiemert, Tobais Bühler, Boris Gruber, Markus Hofer, Jan Ketterer, Nicolas Koch, Sebastian Trotter, Matthias Hügel, Jens Eltjes, Waldemar Pawletta, Tobais Leimenstoll, Nico Biro,Ralf Kwasny, Jörg Seng (Trainer Ralf Vogelbacher, Betreuerin Selina Vogelbacher, Teammanger Simon Rohrer)

2 Mal 25 Minuten

Tore: 1:0 Oleg Dell (16.), 1:1 Nicolas Koch (17.), 2:1 Oleg Dell (21.), 2:2 Martin Wiszumirski (40.)

Elfmeterschießen: 0:0 W. Dell verschießt am linken Kreuzeck drüber

0:1 N. Koch sicher verwandelt

1:1 T. Schillack halb hoch ins Eck

1:2 M. Wiszumirski hoch und save

1:2 C. Saar wie W. Dell…

1:3 B. Gruber in Winkel genagelt

2:3 Schütze unbekannt, aber ebenfalls in Winkel

2:4 A. Merkle ans Knie, dann an die Latte und rein – wer kann, der kann...

Alles mit eme Äugezwinkere (und subjektiv, da ich in der Unterstadt wohne)

Dann kam es zum mit Spannung erwartenden Highlight. In dieser Erstauflage mit zahlreichen Legenden wurde die Vorherrschaft ein für alle Mal geklärt. Zumindest bis zum nächstes Jahr… Die Bahnschiene fungiert hier als Trennlinie. Die Trainerveteranen Ralf Vogelbacher und Bernd Rohrer erhoben sich vom „Rentnersofa“ und coachten wie zu alten Zeiten. Ralf übernahm die Oberstadt und Bernd die Unterstadt. Die Zusammenstellung der Kader ist von enorm wichtiger Bedeutung. Beide sind im Städtli gut vernetzt und ließen ihren alten Trainercharme walten. Nach monatelanger Vorbereitung und etlichen Sprinteinheiten in der „Allee“ gen Katharinenberg, waren alle top fit. O-Ton: „Was friähjer klappt het, klappt au hidd“.

Dann kam es zum „Einlauf“: Die Oberstadt fuhr dekadent und provozierend mit Cabrio und Pick up (ein Dankeschön ans Autohaus Meyer) ein, während die Unterstädter heimatverbunden mit Bulldog und Anhänger das Stadion betraten – samt Bengalos.

Nach den obligatorischen Mannschaftsphotos ließ man sich schon vor Anpfiff vor der Haupttribüne feiern. Dann wurde das „Spiel der Spiele“ vom souverän leitenden Marsel Rifati angepfiffen.

Zum Spiel

Nach einer taktisch geprägten Anfangsphase (klassische Fußballfloskel, übersetzt: Fehlpässe und keine Torchancen), kam Enis Azemi zur ersten guten Abschlussmöglichkeit. Doch sein Kopfball verhungerte in der Luft und konnte vom SCO-Keeper Marco Krüger locker aufgenommen werden.

Kurz darauf fiel dann doch das 1:0 für den FC Unterstadt (16.). Oleg Dell lief den Oberstadt-Keeper an, welcher versuchte den Ball wegzuschießen. Doch Oleg konnte seinen Fuß in die Flugbahn halten und den Ball blocken. Damit war der Weg frei und er konnte das Spielgerät ins verwaiste Gehäuse schieben. Doch direkt nach Wiederanpfiff konnten die Oberstädter ausgleichen (17.). Nach einem vertikalen, präzisen Steilpass von Markus Hofer und einem kollektivem Fehler in Raum und Zeit seitens der Abwehrlinie, war Torjäger Nicolas Koch auf und davon. Er lief allein auf den Unterstadt-Torwart zu und schob den Ball flach ins kurze Eck. Den macht ein Goalgetter wie er, auch nachts nach 10 Cola-Weizen noch locker rein. Der Jubel auf der Ersatzbank war groß und wurde mit Pyrotechnik gefeiert. Da dies kein Verbrechen ist, drückte der umsichtige Schiedsrichter beide Augen zu. Die Rakete flog gen Himmel und explodierte. Leider war es noch zu hell, so dass man kaum was sehen konnte. Da hat sich der Pyromane wohl bei der Sonnenuntergangsberechnung verkalkuliert – schade...

Der FCU schüttelte sich kurz und ging wieder in Front – 2:1 (21.). Die Dell-Brothers waren nun in Aktion. Wadim erkannte die Situation blitzschnell und überlupfte die Defensive. Der eingelaufene Oleg kontrollierte den Ball und schaute sich den Keeper aus. Dieser hatte beim Flachschuss keinerlei Abwehrmöglichkeit. Dieser Geniestreich der Dell's, war das etwas überteuerte Eintrittsgeld wert. Danach zog die Unterstadt das Tempo an und kontrollierte das Spielgeschehen. Dominik Kampf dachte sich: Doppelt hält besser ! Erst testete er die Standhaftigkeit der Latte, danach die des Pfostens. Überprüfung abgeschlossen: Das Aluminium ist in tadellosem Zustand. Schade, das hätte die Vorentscheidung sein können…

Die zweite Hälfte eröffnete wieder Enis Azemi. Nach einer Traumflanke von Oleg, kam Enis erneut zum Kopfball. Er schraubte sich katapultartig in die Höhe, wobei er die Berechnung des optimales Timings verpasste. Der Ball flog ungefährlich übers Tor. Da wäre Kopfballtraining bei Horst Hrubesch dringend von Nöten. Aber Enis ist ein Virtuose, wenn er den Ball am Fuß hat. Im Mittelkreis ließ er mehrere Gegenspieler aussehen, wie bei der ersten Tanzstunde. Brachte keinen Ertrag, aber schön fürs Auge. Wie gesagt, bei den gesalzenen Eintrittspreisen, möchte der Fan auch unterhalten werden. In der 40.Spielminute fiel der abermalige Ausgleich. Die Unterstädter konnten den Ball nicht sauber klären, welcher zu Martin Wiszumirski gelangte. Dieser zog aus 18 Metern unhaltbar ab – schönes Ding. Wieder verpuffte eine Rakete im Tarnanzug, welche nur durch den Knall seine Existenz nachwies.

Danach übernahm der FC Unterstadt wieder das „Zepter des Handelns“. Diese gingen als Favorit in dieses Duell. Wie ich aus internen, streng geheimen Kanälen erfahren habe, hatte man Sorge gegen den übermächtigen Gegner unterzugehen. Doch die Unterstädter vergaben in der Folge etliche Torchancen. Die beste hatte Christian Saar. Doch sein Gewaltschuss knallte nur an den Außenpfosten. Dann gab es eine strittige Situation im Strafraum. Der unfassbar umtriebige Oleg wurde am Schuss gehindert, doch der Pfiff des Spielleiters blieb aus – 50%/50%...Das Spiel neigte sich dem Ende zu. Die Oberstädter Auswechselbank forderte lauthals den Abpfiff. Dieser ertönte kurz darauf.

Der Plan ist aufgegangen. Irgendwie sich ins Elfmeterschießen retten und dann das Momentum ausnutzen. Die Unterstädter ließen zu viele Topchancen liegen und waren nun gezwungen sich dem „Nervenkrieg“ zu stellen. Wie oben schon niedergeschrieben, konnte der SC Oberstadt dieses für sich entscheiden. Achim Merkle war hier der entscheidende Schütze. Der aktive Spieler der AH und ehemalige Spieler der Ersten, Zweiten, Dritten und Aufstiegstrainer der Zweiten, ließ sich nicht lumpen und nagelte das Ding ins Gehäuse. Mit etwas Glück, aber drin ist drin. Danach brach Jubel aus. Vor der tollen Kulisse ließ man sich feiern und streckte den Pokal in die Luft. Dann wurde die „Rivalität“ beiseitegelegt und bis in die Nacht ordentlich gefeiert…

Eine Neuauflage im kommenden Jahr gilt als wahrscheinlich. Alles ins allem, war es ein fantastischer Tag im wunderschönen Erletal-Stadion…

Leider gab es auch die eine oder andere Verletzung. Den betroffenen Spielern wünsche ich eine schnelle Genesung.

Mit der Feder lustig am Leder: Stefan Seiter


Abschließend ein besonderer Dank an die unzähligen Zuschauer und Fans, an Bürgermeisterstellvertreter Clemens Sexauer, der den Wanderpokal der Stadt Endingen überreichte, den Verbandsvertretern und Schiedsrichter, den teilnehmenden Mannschaften sowie unseren Sponsoren, Gönnern und Unterstützer des SV Endingen